Holzernte und Holztransporte laufen auf Hochtouren

Die Hessischen Waldbauern und Förster freuen sich über Dauerfrost. Die gefrorenen Böden können mit schweren Maschinen befahren werden, ohne dabei Schäden zu verursachen. Endlich kann gefälltes Holz aus dem Wald an die festen Forstwege geschleift und abtransportiert werden. Nach wochenlangen Regenfällen sind die Waldböden völlig durchweicht. Eine reguläre Holzernte war an den meisten Orten unmöglich. Laubholzsägewerke leiden bereits unter Holzmangel. Sie können jetzt endlich beliefert werden.

Alle verfügbaren Arbeitskräfte sind jetzt mit der Holzernte beschäftigt und die gefrorenen Böden bieten dafür gute Voraussetzungen. In den schwer vom Sturmtief „Friederike“ am 18. Januar getroffenen Waldgebieten vor allem in Nord- und Mittelhessen wird jetzt das Holz auf umgebrochenen Waldflächen aufgearbeitet.
Christian Raupach, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Waldbesitzerverbandes, warnt ausdrücklich vor den Gefahren des Holzeinschlags und der Aufarbeitung des Sturmholzes. Viele Bäume sind angeschoben und können unvermittelt umfallen, herabfallende Äste werden zur tödlichen Gefahr. „Waldarbeiter, die mit laufender Motorsäge Baumstämme fällen und Sturmholz aufarbeiten müssen sich voll auf ihre Arbeit konzentrieren und dabei für ihre eigene Sicherheit sorgen“, so Raupach. „Die Forstmaschinenführer sitzen in einer schalldichten Kabine und sind voll mit der Bedienung ihrer Spezialmaschine beschäftigt. Wo die Motorsäge oder die Holzerntemaschine brummt, haben Waldbesuchern nichts verloren.“
Wege und Waldflächen, auf denen Holz geerntet wird, sind deshalb mit Flatterband und Schildern gesperrt. Waldbesucher haben auf diesen Waldflächen keinen Zutritt. Der Waldbesitzerverband appelliert an alle Waldbesucher, diese Sperrungen zu akzeptieren.

Waldwege werden später wieder hergerichtet

Im Wald sind jetzt auch vermehrt große Holztransporter anzutreffen, die Holzstämme aufladen oder schwer beladen aus dem Wald fahren. Mancher Weg, der tagsüber durch die Sonneneinstrahlung aufgetaut ist, wird dadurch oberflächlich beschädigt. Matsch und Äste können beim Transport mitgeschleift werden und bleiben dann auf dem Weg liegen. Die Wege werden im Laufe des Frühjahres und im Sommer, wenn es trocken ist, wieder hergerichtet. Jetzt haben die Waldarbeiter und Waldeigentümer dafür keine Zeit, denn das geerntete Holz muss aus dem Wald. Vor allem beim Nadelholz in den Sturmschadensgebieten beginnt der Wettlauf gegen die Borkenkäfer, die im April aus dem Winterschlaf im Boden hervorkommen und frisch geschlagene Baumstämme befallen.