Dr. Joachim Klug war mehr als 30 Jahre niedergelassener Landarzt im Gilserberger Hochland und hinterließ im medizinischen, sozialen und nicht zuletzt im menschlichen Bereich beeindruckende und nachhaltige Spuren.

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(v.l.n.r.:) Hans Siesenop, Dr. Jochen Führer, Lothar Vestweber, Kai Krähling

In seinem im Frühjahr 2016 veröffentlichten Buch, das der Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis herausgegeben hatte, legte er vor allem die Spuren der medizinischen Geschichte im Gilserberger Hochland frei. Er konzentrierte sich insbesondere auf die Zeit nach 1945. Hierbei kommen Personen zum Vorschein, die sich um die Gesundheit und das Wohlergehen vieler Hochlandgenerationen verdient gemacht haben. Es fallen Namen wie die Hebammen Pletsch, Dippel, Wiegand, England und Hahn, die Diakonisse Dilcher oder nicht zuletzt der langjährige Landarzt Dr. Theodor Handstein, der laut Dr. Klug „in seinem Berufsleben nie Urlaub machte“.

Nicht weniger bedeutend ist aber, dass es in der Ära Klug zu radikalen Veränderungen in der medizinischen Betreuung der Hochländer gekommen ist. Diese 32 Jahre zeichnete er nach und es offenbaren sich einzelne Puzzleteile, die das Wirken von Dr. Klug zu einem Gesamtbild verschmelzen lassen. Neben seiner aufopferungsvollen ärztlichen Tätigkeit baute er maßgeblich ein außergewöhnliches soziales Netzwerk in der Gemeinde Gilserberg auf. Heute arbeiten mehr als 100 Menschen in der Gesundheitsbranche – in 1982 war es hingegen ein einzelner Arztsitz!

Im Vereinsleben des Hochlandes wirkte Dr. Klug in bahnbrechender Art und Weise mit. So ist die Gründung des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Gilserberg und nicht zuletzt die des Fördervereins Hospiz Kellerwald untrennbar mit seiner Person verbunden. Seine Motivation zur Mitbegründung des Hospiz schilderte er in seinem Buch wie folgt: „Meine Erfahrung zum hausärztlichen Sterben ist mein hausärztliches Basiswissen sowie die historische Erfahrung auf diesem Gebiet. Letztendlich wird mein Hospizwunsch geweckt durch die Verknüpfung mit der palliativen landärztlichen hausärztlichen Verbindung“ (Dr. Klug, S. 68).

Dr. Klug verstarb im Dezember 2016 und konnte die Inbetriebnahme des Hospizes Kellerwald nicht mehr miterleben. Den Erlös aus dem Verkauf des Buches „Kleine Geschichte zur medizinischen Versorgung im Gilserberger Hochland“ in Höhe von 500,00 € spendete der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis Gilserberg kürzlich an den Förderverein Hospiz Kellerwald. Die Vertreter des Geschichtsvereins, Hans Siesenop und Dr. Jochen Führer, überreichten die Spende an den Vorsitzenden Lothar Vestweber und Kassierer Kai Krähling.