Mit Klaus Spanknebel hat die Partnerschaft zwischen Gilserberg und Rocheservière einen seiner Wegbereiter verloren. Er war ein Mann der Ersten Stunde, ohne den die über 20-jährige Freundschaft mit diesem Ort an der Atlantikküste so nicht möglich gewesen wäre. Für die vielfältigen Bindungen und Verbindungen, die in all den Jahren entstanden sind, seien es nun die engen Kontakte der beiden Feuerwehren, die Schulpartnerschaft  oder all die beruflichen und privaten Bande hat Klaus den ersten Stein gelegt und damit eine Brücke gebaut, die auf den ersten Blick in eine andere und weit entfernte Welt führte. All dies andere wich auch besonders aufgrund seiner offenen und ihm so eigenen ehrlichen Art zurück und machte Platz für all die Gemeinsamkeiten, die die Menschen in Gilserberg und Rocheservière füreinander entdeckten.
Was sind da 1200 km vom Hochland in die Vendée, und was sind zwei so verschiedene Sprachen, wo doch ein Händedruck, ein Lächeln und eine Geste genügen, um sich nicht nur zu verstehen, sondern auch zu Freunden zu werden.
Klaus hatte für all das Wesentliche in einer Partnerschaft, über die Grenzen von Zeit und Ort hinaus, ein feines Gespür, das tief in seinem Herzen und seiner Seele verankert war. Er „machte Politik, ohne politisch zu werden“, und damit zitiere ich eine Dame in Polen, die genau das über die Winterscheider Modellaubgruppe im Jahre 1966 in Kattowitz sagte.
In Rocheservière ist Klaus in den Gedanken der Menschen gegenwärtig und hoch angesehen. Die erste Frage an uns im vergangenen Mai während der Feierlichkeiten zum Ende des 2. Weltkrieges von all seinen vielen Freunden war immer „Comment va Klaus?“ Und dann erinnerten wir uns an die vielen unvergesslichen Momente mit ihm in unserer Mitte, und die Freunde lächelten in Dankbarkeit.
Wenn ich an Klaus denke, so sehe ich ihn und Herbert während unserer ersten Reise nach Rocheservière im Mai 1995 vorne sitzend und mich selbst die Augen reibend, wenn ich mal auf die Tachonadel schaute oder die beiden an den Tankstellen den fliegenden Wechsel am Lenkrad machten.
In seiner offenen direkten Art  gewann damals  schnell das Vertrauen von Bürgermeister Gérard Dugast, dem jetzigen Bürgermeister Bernard Dabreteau und den Mitgliedern der Gemeindevertretung im Rathaus von Rocheservière. Zum Ausklang begeisterte Klaus uns alle am Klavier im Sitzungssaal mit dem Beatles-Klassiker „Let it be“.
Gérard Dugast nannte ihn einen der Vier Musketiere, so wie Alexandre Dumas sie in seinem Roman beschreibt, fürsorglich, füreinander einstehend und mit Idealen in Kopf und Herz.
Der unvergessene Bürgermeister schuf und prägte auch das Bild für die Partnerschaft zwischen unseren beiden Gemeinden, die er mit einem Stein für das Gemeinsame Haus Europa verglich. Gérard fügte hinzu, dass dieser Stein zwar klein und bescheiden sein möge, aber, wie so viele andere gleicher Art, unerlässlich sei, dass eben dieses Haus stabil stehen könne.
Was nun unseren Stein anbetrifft, so hat ihn Klaus maßgeblich ausgesucht und geformt.
Bei unserem nächsten Treffen werden Klaus und all die anderen, die schon gegangen sind, in unserer Mitte sein und wir werden gemeinsam ein Glas Muscadet for „Auld Lang Syne“ trinken.
Und wenn man am Strand von Noirmoutier genau hinschaut, werden wir auch die Fußspuren von Klaus wiederentdecken, die dort den Gezeiten trotzen.

Für die Partnerschaft

Herbert Schneider        Heino Günther        Rainer Barth

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1. Besuch 1995 in der Vendée