Forstamt Kirchhain kalkt Waldflächen im Staatswald und in drei Interessentenwäldern

Stabile Wälder brauchen gesunde Böden. Wie schon in den vergangenen Jahren führt das Forstamt Kirchhain seine Bemühungen gegen eine zunehmende Bodenversauerung der heimischen Waldböden fort. In vier Revieren wird mit dem Helikopter kohlensaurer Magnesiumkalk ausgebracht. Waldbesucher werden gebeten betroffene Waldgebiete während der Durchführung der Maßnahme nicht zu betreten.

In den kommenden Wochen wird über den Waldgebieten der Forstreviere Wolferode, Cappel, Anzefahr und Marburg häufiger ein Helikopter zu sehen sein. Insgesamt werden 3.000 Tonnen des erdfeuchten Gesteinsmaterials ausgebracht. „Der Waldboden hat im Ökosystem Wald eine Schlüsselrolle und bedarf einer besonderen Beachtung. Er bildet die Grundlage für stabile, baumartenreiche Wälder und eine nachhaltige Forstwirtschaft“, so Bernd Wegener, Forstamtsleiter in Kirchhain.

Aufwendige Planung 

Insgesamt werden 3 Tonnen des Materials pro Hektar ausgebracht. Das Material stammt aus Natursteinbrüchen und ist somit ein reines Naturprodukt. „Die Vorplanung ist gewaltig und beginnt schon mehrere Monate im Voraus. Als Forstamt sind wir Koordinationsstelle aller beteiligten Akteure. Dazu gehören u.a. die Landesbetriebsleitung von HessenForst in Gießen, das Regierungspräsidium in Darmstadt, die zuständigen Naturschutzbehörden und nicht zuletzt die Spezialfirma, welche mit der Durchführung der Kalkung beauftragt ist“, erläutert Wegener.

Empfindliche Standorte werden ausgeschlossen

Bei der Bodenschutzkalkung wird auf Naturschutzaspekte Rücksicht genommen. Das Vorgehen ist mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Bereits bei der Vorplanung wurden empfindliche Standorte wie Naturschutzgebiete und Biotope von der Bodenschutzkalkung ausgeschlossen.

Waldflächen während Kalkung gesperrt

Während der Ausbringung des Gesteinsmaterials müssen einzelne Waldwege für die Bevölkerung kurzfristig gesperrt werden. Zwar ist das ausgebrachte Material für den Menschen ungefährlich, es kann jedoch zu einer hohen Staubbelastung kommen. Die Bevölkerung wird daher gebeten entsprechende Hinweisschilder und Wegeabsperrungen zu beachten. Zu Bebauungen und öffentlichen Straßen wird während der Maßnahme ausreichend Sicherheitsabstand eingehalten.

Hintergrund

In den vergangenen Jahrzehnten kam es durch die Industrie und den Straßenverkehr zu starken Einträgen von Schwefel- und Stickstoffverbindungen in unsere Waldböden. Dadurch wurde die Puffer-, Speicher- und Filterkapazität der Waldböden stark beeinträchtigt. Gerade auf den schwächer nährstoffversorgten Boden ist es nötig den Erholungsprozess der Waldböden durch die Ausbringung der schwach wirkenden Magnesiumkalke zu unterstützen.