Gemeindepsychiatrisches Angebot

Der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen wird in diesem Jahr erneut mehr als 2,8 Millionen Euro für die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen (PSKB) in Hessen aufwenden. So hat es der Verwaltungsausschuss des LWV heute beschlossen. Die PSKB sind ein gemeindenahes Angebot für psychisch kranke Menschen und deren Angehörige. Sie sind Begegnungszentren, Beratungsstellen und sie helfen Betroffenen, ihren Tag zu strukturieren. „In der akuten Phase der Corona-Krise haben die PSKB großen Ideenreichtum und hohes Engagement bewiesen, um ihre Klienten zu unterstützen“, betont Landesdirektorin Susanne Selbert. „Sie haben damit vielen Menschen in der besonderen Lage geholfen und erneut die Notwendigkeit dieses Angebots unter Beweis gestellt.“

In Hessen gibt es 72 solcher Einrichtungen, in denen Männer und Frauen, die dauerhaft psychisch erkrankt sind, vorübergehend oder auch langfristig Unterstützung finden – oft im Anschluss an einen Psychiatrie-Aufenthalt.
Im Schwalm-Eder-Kreis fördert der LWV die Arbeit der PSKB mit 79.056 Euro: 32.571 Euro gehen an das Oikos Sozialzentrum im Schwalmstadt, das der St. Elisabeth-Verein unterhält. 46.485 Euro erhält die gGmbH Psychosoziales Zentrum Schwalm-Eder-Nord für die Arbeit seiner Anlaufstellen in Fritzlar, Homberg und Melsungen.

Die PSKB gehören häufig zu Psychosozialen Zentren, einem Verbundsystem, zu dem auch Tagesstätten und Betreutes Wohnen zählen. 47 verschiedene Träger halten diese Angebote bereit. Es gibt dort Gelegenheit, untereinander oder mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern das Gespräch zu suchen. Diese vermitteln beispielsweise an andere Beratungsstellen oder helfen den Menschen, ihren Tag gemeinsam zu planen und zu gestalten. Es gibt keine verbindliche Teilnahme: Das Angebot ist offen. Weil die PSKB während der Corona-Krise ihre persönlichen Kontakte nicht wie gewohnt aufrechterhalten konnten, haben die meisten von ihnen Alternativen angeboten: Treffen im Außenbereich, begleitete Spaziergänge, Video-Gespräche und vermehrte Telefonkontakte.

Die Förderung des LWV deckt rund 30 Prozent der Kosten und richtet sich nach der Einwohnerzahl im Versorgungsgebiet.

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen wird getragen von den hessischen Landkreisen und
kreisfreien Städten und ermöglicht die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen.

  • Er unterstützt behinderte, psychisch kranke und sozial benachteiligte Menschen in ihrem
    Alltag und im Beruf.
  • Er finanziert Leistungen nach dem Sozialen Entschädigungsrecht.
  • Er ist Träger von Förderschulen und Frühförderstellen.
  • Er ist Alleingesellschafter der Vitos GmbH, die einen wesentlichen Teil der psychiatrischen
    Versorgung in Hessen sicherstellt.