Seit dem Jahr 2018 wird der Klimaschutzpreis des Schwalm-Eder-Kreises für Projekte von Schulen, Vereinen, Gewerbebetrieben sowie Bürgerinnen und Bürgern verliehen, um herausragende Leistungen auf diesem Feld zu würdigen und zu fördern.

Auch für das Jahr 2022 hatte der Schwalm-Eder-Kreis wieder den Klimaschutzpreis ausgelobt. Angesichts ihrer herausragenden Leistung zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie der Ressourcenschonung wurden insgesamt sieben Preisträgerinnen und Preisträger in drei Kategorien ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand kürzlich in der Homberger Kreisverwaltung statt und wurde von Markus Karl Pollok, Dezernent für Energie und Klimaschutz, sowie Tobias Rimpau, Energiebeauftragter des Landkreises, durchgeführt. Erstmals wurde auch ein Preis in der Kategorie „Kindertagesstätten und Kindergärten“ verliehen.

Familie Lutze gewinnt in der Kategorie „Bürger“
Die Familie Lutze aus Heßlar hat sich mit dem Projekt „CO2-Emissionen auf fast 0 bringen“ ein klares Ziel für den privaten Klimaschutz gesetzt. Durch energetische Modernisierungsmaßnahmen, zum Beispiel der Fenster, den Austausch der alten Ölheizung gegen eine Wärmepumpe, den Umstieg auf E-Mobilität sowie durch die Installation einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher spart Familie Lutze viel CO2 ein und erreicht gleichzeitig eine Energieautarkie von 87 Prozent. Der Jury haben die privaten Klimaschutzmaßnahmen der Familie Lutze mit dem ersten Platz in der Kategorie „Bürger“ gewürdigt.

Knapp dahinter teilen sich das Ehepaar Birgit Pagel-Böge und Peter Böge aus Melsungen und Maik Kurek aus Obergrenzebach den zweiten Platz. Das Projekt „Energetische Gebäudesanierung Effizienzhaus 55 EE“ des Ehepaars Böge, konnte aufgrund eines umfangreichen und professionell geplanten Konzepts zu privater Energieeffizienz, das zugleich einen Beitrag zu Klimaschutz leistet, bei der Jury punkten. Die Maßnahmen beinhalten eine Energetische Sanierung des eigenen Wohngebäudes, einen Heizungswechsel, eine Photovoltaik-Anlage und die Anschaffung eines Elektroautos.

Das Projekt „SmartHome-Einsatz zur Eigenverbrauchsoptimierung“ von Maik Kurek aus Obergrenzebach hat die Verringerung der CO2-Emissionen, die Entlastung des Stromnetzes und die Senkung der Stromkosten zum Ziel. Die Jury lobte unter anderem die effiziente Nutzung des selbst produzierten Stroms durch den Einsatz moderner SmartHome-Technologie.

Förderkreis Knüllköpfchenschule Schwarzenborn holt ersten Platz in der Kategorie „Schulen“
Das Projekt „Naturnaher Schulgarten“ des Förderkreises der Knüllköpfchenschule in Schwarzenborn überzeugte die Jury durch den langfristigen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler sowie sein ganzheitliches, nachhaltiges Konzept. Seit vergangenem Jahr grenzt ein großflächiger Schulgarten inklusive „grünem Klassenzimmer“ an die Grundschule an. Der Schulgarten soll die aktive Entwicklung des Umweltbewusstseins der Schülerinnen und Schüler fördern. 

Die Umwelt-AG der Stellbergschule aus Homberg hat die Jury mit ihrer innovativen Herangehensweise, dem bemerkenswerten Engagement aller Beteiligten und der Verbindung von Natur und Technik begeistert. Mittels Drohneneinsatz mit Wärmebildkameras wurden Rehkitze vor dem Mähtod gerettet. Die Umwelt-AG der Schule hat durch die Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten und Firmen an insgesamt 19 Einsatztagen neun Rehkitze vor dem Mähtod retten können.

Der Wahlpflichtkurs der Burgsitzschule Spangenberg beweist mit dem Projekt „Do it yourself – Unser eigener Schulgarten“, wie man nachhaltig und mit wenig finanziellen Mitteln den Schulgarten in ein insekten- und umweltfreundliches Gelände umgestalten kann. Bei der Umgestaltung standen Nachhaltigkeit und Natur im Vordergrund. Der Schulgarten wurde durch eine Bank, Hochbeete, ein Insektenhotel und verschiedene Vogelfutterstationen, Nistkästen sowie ein Bienenvolk ergänzt.

Kita „Schatzkiste“ Wabern überzeugt in der Kategorie „Kindertagesstätten und Kindergärten“
Das ganzheitliche Jahresprojekt „Wo und wie wachsen unsere Nahrungsmittel und wer und was helfen dabei mit“ der Kindertagesstätte „Schatzkiste“ aus Wabern hat die Jury vollends überzeugt. Die Waberner Kita ist somit erste Preisträgerin in der für 2022 erstmalig eingeführten Kategorie. Die hohe Beteiligung, bestehend aus 119 Kindern und 28 betreuenden Mitarbeitern sowie die lange Laufzeit des Jahresprojekts wurden positiv bewertet. Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Naturverbundenheit wird Kindergartenkindern spielerisch durch Themen wie „Von der Blüte zum Apfel und zum Apfelkuchen“ beigebracht.

Dotiert sind die ersten Plätze der jeweiligen Kategorien mit einem Preisgeld von 1.500 Euro. Die zweiten Plätze erhalten 1.000 Euro und die dritten 500 Euro. Die beiden Zweitplatzierten der Kategorie „Bürger“ teilen sich das Preisgeld.

Dezernent Markus Karl Pollok bedankte sich abschließend bei allen Teilnehmenden für das Engagement im Sinne des Klimaschutzes im Schwalm-Eder-Kreis.