Nachdem bereits vor einigen Jahren der damalige Bischof Dr. Martin Hein dem Hospiz in Gilserberg einen Besuch abstattete, hatten wir die Ehre, am 22.08.2024 die amtierende Bischöfin der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Frau Prof. Dr. Beate Hofmann - welche für ihr vielseitiges soziales Engagement bekannt ist - willkommen zu heißen.

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Bischöfin Dr. Beate Hofmann übergibt ihr Geschenk, eine Waldkerze aus dem Thüringer Wald.

Die Parallelen von kirchlichen Werten und Hospizarbeit fanden wir in einem entsprechenden Presseartikel vom 26.07.2023 mit der Überschrift „Kirche auf neuen Wegen. Sommerreise der Bischöfin“ (nh24.de) verdeutlicht mit folgendem Zitat:

Das Engagement in der Pflege und in der Sterbebegleitung sind bleibende und wichtige Herausforderungen für eine sorgende Kirche in unserer Zeit“.

Somit war der Besuch eine wertvolle Gelegenheit, sich über die bedeutende Arbeit im Hospiz zu informieren und einen persönlichen Austausch mit den anwesenden Verantwortlichen, den Mitarbeitenden und den Gästen zu erleben.

Der Erfahrungsaustausch zwischen der Bischöfin und der Einrichtungsleiterin des Hospizes, dem Geschäftsführer des Projektträgers, den Mitgliedern des Vorstandes des Fördervereins Hospiz Kellerwald e.V., den kirchlichen Vertretern und nicht zuletzt den Ärzten der Hochlandpraxis fand in einer sehr entspannten und damit angenehmen Atmosphäre statt, so dass alle Beteiligten davon profitierten.

Nach dem herzlichen Empfang und Begrüßung der Bischöfin brachte Lothar Vestweber die Freude aller Anwesenden über den Besuch der Bischöfin zum Ausdruck und stellte kurz die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie deren Funktionen vor. Darüber hinaus berichtete er über die Entstehungsgeschichte des Hospizes, einige wichtige Fakten zur Hospizarbeit und über die Aufgaben des Fördervereins.

Erika Karama erläuterte ausführlich die verschiedenen Aspekte der palliativen Betreuung und die seelsorgerische Begleitung, die den Gästen und ihren Angehörigen zuteil wird. Weitere Inhalte der Gespräche zwischen allen Beteiligten - die im Wechselspiel von interessierten Fragen der Bischöfin und entsprechenden Antworten stattfanden - waren u.a. die Wichtigkeit des Ehrenamts, die Vernetzung von stationärer und ambulanter Hospizarbeit, Rituale des Abschiednehmens und der Umgang mit der Corona-Pandemie sowie die Lehren daraus als besondere Herausforderung mit dem Anspruch, medizinische und ethische Aspekte in Einklang zu bringen.

Besichtigung der Außenanlagen des Hospizes mit neu angelegtem Weg und Gedenkstätte.Geschäftsführer Jörg Gonnermann berichtete u.a. über verfahrenstechnische Verwaltungsabläufe sowie über den neu gestalteten geschlängelten Außenweg (Meander-Weg). Dekan Wachter äußerte sich positiv über das Hospiz Kellerwald mit guter Integration im ländlichen Raum sowie guter Vernetzung zur Hospizarbeit im Schwalm-Eder-Kreis. Alle Anwesenden waren sich über die Wichtigkeit der Verzahnung von haupt- und ehrenamtlicher Hospizarbeit einig. Das Ehrenamt - zum Wohle der Hospizgäste mit gleichzeitiger Sinngebung für die Beschäftigten - entfalte eine „riesige Strahlkraft“, so Pfarrer Grass.

Im Anschluss folgte eine Führung durch das Haus. Ein besonderer Moment hierbei war das Kennenlernen zweier Gäste des Hospizes. Bischöfin Dr. Hofmann nahm sich Zeit, um mit ihnen zu sprechen und ihre Geschichten zu hören. Die Gäste teilten ihre Erfahrungen und sprachen darüber, wie wichtig die Unterstützung des Hospizteams für sie ist. Diese persönlichen Begegnungen berührten alle Anwesenden und verdeutlichten die Bedeutung von Mitgefühl und Menschlichkeit in der Hospizarbeit. Die Bischöfin - welche nach ihrer Aussage selbst öfter mit Sterbenden zu tun hat - findet es wichtig, beim Umgang mit diesen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Generell stecke in der Beschäftigung mit dem Tod immer noch ganz viel Leben.

Zuletzt besichtigte die Bischöfin den Garten des Hospizes, wobei sie sowohl die neu gestalteten Außenanlagen als auch den herrlichen Blick auf den Kellerwald lobte.

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Bildmitte:
Bischöfin Dr. Beate Hofmann;
rechts daneben: Lothar Vestweber (erster Vorsitzender Förderverein Hospiz Kellerwald e.V.); Erika Karama (Hospizleitung); Jörg Gonnermann (Geschäftsführer Paritätische Projekte GgmbH); Sigrid Herden (erste Beigeordnete Gemeinde Gilserberg); Christian Wachter (Dekan des Kirchenkreises Ziegenhain - EKKW); Pfarrer Norbert Grass (ev. Pfarramt Sebbeterode); sonstige Personen v. links nach rechts: Anna Luise Plock (Vereinsverwaltung); Reinhold Krähling (Unterstützer von Kassenwart Kai Krähling); Marei Schöller und Nils Wagner-Praus (Hochlandpraxis Gilserberg). Danke an alle für Ihre Teilnahme an der Veranstaltung!

Wir erlebten den Besuch der Bischöfin aufgrund ihrer sympathischen und offenen Art als eine besondere Ehre und Bereicherung für das Hospiz Kellerwald und bedanken uns an dieser Stelle nochmals herzlich für den Besuch dieser großen Persönlichkeit und den konstruktiven Erfahrungsaustausch!

Herzliche Grüße

Förderverein Hospiz Kellerwald e.V.
Lothar Vestweber
(erster Vorsitzender)

und

Hospiz Kellerwald
Erika Karama
(Einrichtungsleitung)