In den Schulen konnte seit Monaten keine Berufsorientierung stattfinden, Praktika gibt es bis zu den Herbstferien nicht, Berufsberatung findet nur auf Distanz statt und Bildungsmessen werden abgesagt. Auch die Ausbildungsbörse Schwalm-Eder wird nicht wie geplant Anfang September in Borken (Hessen) durchgeführt.

ausbildungsboerse 2020

In den letzten Jahren besuchten mehr als 1.000 Interessierte die Veranstaltung, auf der sich über 100 Ausstellende präsentierten. „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln wäre mit so vielen Menschen auf so engem Raum nicht zu garantieren“, so Landrat Winfried Becker: „Die Absage war deshalb eine schwere, letztlich aber die richtige Entscheidung.“

Der Ausbildungsmarkt leidet unter der COVID 19-Krise. „Gerade jetzt ist es uns deshalb wichtig, den Ausbildungsbetrieben und möglichen Bewerberinnen und Bewerbern eine Plattform zu bieten, auf der sie miteinander in Kontakt kommen können“, macht Landrat Becker deutlich. Deshalb habe der Schwalm-Eder-Kreis allen Ausstellern angeboten, sich unter www.ausbildungsboerse-schwalm-eder.de mit einem Steckbrief zu präsentieren. „Das Angebot wird von vielen unserer langjährigen Partner gerne angenommen“, freut sich der Landrat. Die Steckbriefe werden von 01. September bis 30. November 2020 online sein und können von Interessierten auch heruntergeladen werden.

„Wie für die klassische Ausbildungsbörse werden wir auch für die Online-Variante fleißig die Werbetrommel rühren“, verspricht Winfried Becker. Plakate und Flyer sind im Druck und werden über Schulen und Kooperationspartner breit gestreut. Auch die regionale Presse wird berichten.

Es dürfe keine „Generation Corona“ geben, warnt der Landrat und appelliert deshalb an alle Akteure auf dem Ausbildungsmarkt: „Wir alle müssen unser Möglichstes tun, damit kein junger Mensch zurückbleibt. Der Übergang in Ausbildung muss auch für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger 2020 und 2021 gesichert sein.“ Natürlich sei die Lage für viele Ausbildungsbetriebe derzeit schwierig, räumt Winfried Becker ein. Die Ausbildungsförderprogramme des Bundes und des Landes könnten helfen, die Situation abzumildern und Ausbildung weiterhin möglich zu machen. „Die wirtschaftliche Lage wird sich stabilisieren“, wagt der Landrat den Blick in die Zukunft: „Spätestens dann werden wir jede junge Fachkraft dringend brauchen."