Aktionen 2018: Am Montag, den 16.04.2018 wurde beim Kreisbauernverband in Marburg 10kg gesponsertes Saatgut(Vielen Dank für die Spende) abgeholt, das wie folgt verwertet wurde:

  • In Eigenregie wurden drei Blumenwiesen in Sebbeterode, Gilserberg und Schönau angelegt.
  • Das übrige Saatgut wurde im Rathaus zur Verfügung gestellt, damit sich dort jeder, der selber eine Blühfläche in seinem Garten anlegen möchte, etwas von dem Samen abholen konnte.
  • Des Weiteren fand am 27.04.2018 eine Aktion in der Grundschule Gilserberg statt. Dabei wurde zusammen mit den Schulkindern und den Schulkindbetreuerinnen ein Blühstreifen und eine Blumenwiese im Schulgarten/ Parkplatz Rathaus angelegt. Vielen Dank an Bürgermeister Rainer Barth für die Unterstützung und die Vermittlung.
  • Mittlerweile gab es noch ein weiteres Treffen mit den Kindern und dem Imker Heinrich Fenner.

umweltausschuss 1

An einem sonnigen Nachmittag nach den Sommerferien besuchten die Kinder der Schulkindbetreuung den Imker, um noch mehr über den Sinn und Zweck von Blumen und Bienen zu erfahren. So lernten sie u.a., dass die Bienen „einmal um die ganze Welt“ fliegen müssen, um genügend Nektar für ein Glas Honig zu sammeln; wobei ein Bienenstock im Jahr etwa 30kg Honig sammelt. Die Kinder hatten auch die Möglichkeit den Honig zu probieren.

Anhand eines verlassenen Wespennestes und einer belebten Wabe aus einem Bienenstock veranschaulichte Heinrich Fenner die Unterschiede zwischen Bienen, Wespen und Hornissen. So errichten Wespen jedes Jahr eine neue Wabe, weshalb es auch nicht nötig ist ein Wespennest zu zerstören.

Auch wir Erwachsenen mussten mit Erstaunen große Lücken in unserem Wissen feststellen. Hier ein paar interessante Informationen:

  • In einem Bienenstock leben ab dem Frühjahr etwa 50.000-60.000 Sommerbienen, (Lebensdauer ~ 6-8 Wochen) deren Aufgabe es ist Honig zu sammeln.
  • Ab 12 Grad schwärmen die Bienen aus und unter 9 Grad Celsius verklammen sie.
  • Ab August befinden sich etwa 15.000-20.000 Winterbienen (Lebensdauer ~ 6-8 Monate) in dem Bienenstock, die den gesammelten Honig durch die Bewegung ihrer Flügel in Wärme umwandeln.
  • Deshalb sind es selbst im Winter im Inneren eines Bienenstocks etwa 30 Grad; am äußeren Rand etwa 15 Grad.
  • Die Arbeiterbienen füttern eine Wabe mit Edelhonig(Gelee Royal) und erwählen so ihre Königin.

Ich hoffe alle Informationen richtig wiedergegeben zu haben.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich beim Herrn Heinrich Fenner für diese wunderbare außerschulische Lerngelegenheit bedanken. Er hat sich zudem weiterhin bereit erklärt auch in Zukunft sein Wissen v.a. an die Kinder weiter zu geben.

umweltausschuss 2

Fazit 2018

  • Auf vielen landwirtschaftlichen Flächen wurden einjährige und mehrjährige Blühflächen angebaut und die Ergebnisse darüber wurden ausgetauscht. U.a. hat der Nebenerwerbslandwirt Bernd Vaupel in Lischeid auf einer Fläche von etwa 5 ha (5 Fußballfelder) bereits in 2017 eine mehrjährige Blühfläche etabliert. In 2018 sind einige Blumenarten (z.B. die Sonnenblume) nicht mehr aufgegangen. Dafür dienten diese Samen den Vöglen als Futter und im Boden konnten sich viele Kleinstlebewesen entfalten, da dieser nicht geackert wurde.
  • In vielen Ortsteilen haben die Hochländer Blumen in ihrem Garten oder in den Ortsteilen angelegt. So hat Herbert Schneider aus Moischeid erneut auf Gemeindeflächen Blumen gesät und gewässert. Diese beiden möchte ich nur beispielhaft nennen für die vielen Menschen, die sich für die Arten- und Pflanzenvielfalt eingesetzt haben. Danke.
  • Leider erreichten mich auch Berichte von Imkern, denen ganze Bienenvölker weggestorben sind, weil ihre Bienen „zur falschen Zeit“ in den behandelten Raps geflogen sind.
  • Wegen des trockenen und warmen Sommers konnten die Vögel dieses Jahr öfter brüten. Darauf wurde bei dem Heckenschnitt dankenswerterweise Rücksicht genommen.
  • Trotz des extrem trockenen Sommers hat unser Hochland an vielen Orten geblüht.

Ausblick
Auch im nächsten Jahr wird es wieder einige Aktionen in unserem Hochland geben:

  • Viele Landwirte werden wieder verschiedene Blühflächen, Brachen oder Sonstiges anbauen.
  • Mit der Grundschule ist wieder ein ähnliches Projekt geplant. Diesmal werden wir zusätzlich einen Gemüsegarten anlegen.
  • In Moischeid wird ein „Pilotprojekt“ stattfinden mit Folien, Kies und einfachen Pflanzen und Gräsern, welche nur einmal im Jahr geschnitten werden müssen. Dieses Projekt soll die wiederkehrende Arbeit auf den Gemeindeflächen reduzieren und es kann als Vorbild für andere Ortsteile dienen.
  • Im Rathaus wird wieder Saatgut für die Gärten unserer Gemeinde bereit gestellt uvm.

Ich möchte sich an dieser Stelle bei allen bedanken, die irgendetwas zum umfangreichen Schutz der Bienen unternehmen. Vor allem bei den vielen Landwirten im Hochland, die umsichtig mit Spritzmitteln umgehen oder darauf verzichten. Auch bei denen, die durch die Anlage von Brachen, Blühflächen, Blühstreifen o.ä. zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Einen großen Beitrag leisten natürlich auch die zahlreichen Imker im Gilserberger Hochland. Ohne ihre Bienen würde unser Hochland nicht so aufblühen. Danke dafür. Unser landwirtschaftlich geprägtes Gilserberger Hochland muss sich in Sachen Bienenfreundlichkeit und Bienenschutz nicht verstecken.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start im neuen Jahr.

Tim Dehnert - Vorsitzender des Ausschusses