Auch in seiner 102. Vorstandssitzung hat der Vorstand des Vereins Region Kellerwald-Edersee e.V. über Projektvorhaben beraten. Fünf erhielten ein positives Votum. Zur Bewer-tung der Förderprojekte wurden jeweils die Förderrichtlinie, das Regionale Entwicklungskon-zept sowie ein Projektbewertungsbogen herangezogen. Anhand einer Punktewertung wurde ein Ranking für die Reihenfolge der Bewilligung erstellt.

Aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel musste die Verfahrensweise ge-ändert werden: Betriebliche Förderungen werden ab sofort nur noch dann unterstützt, wenn keine Konkurrenzsituation zu vergleichbaren Unternehmen bzw. wenn ein Engpass besteht. Die Region möchte sich auf außergewöhnliche innovative Projekte konzentrieren, die der gesamten Region zugute kommen und dem Leitbild entsprechen. „Wir hoffen, dass die Pro-jekte nun zeitnah bewilligt werden können“, so Bgm. Zimmermann.
Während der Sitzung wurde auch der Jahresbericht 2016 vorgestellt. Er gibt Erläuterungen zur Arbeit des Vereins, dem Umsetzungsstand des Regionalen Entwicklungskonzeptes und den Förderprojekten. Er ist auf der Internetseite des Vereins veröffentlicht.

Folgende Projekte wurden für eine Förderung ausgewählt:

  • Die Nachfrage nach Gruppenführungen im Naturpark Kellerwald-Edersee steigt stetig. Der Zweckverband Naturpark möchte deshalb 20 zusätzliche Natur- und Landschaftsführer für den Naturpark ausbilden. Der Lehrgang wird einen pädagogischen und einen fachlichen Teil beinhalten, mit der Durchführung soll, wie bereits in der Vergangenheit, die Naturschutzaka-demie Hessen beauftragt werden. Das Projekt ist bereits bewilligt.
  • Die Stadt Bad Wildungen freut sich über die steigende Nachfrage nach dem Schneewittchenhaus in Bergfreiheit. Insbesondere eine Vermarktung über die deutsche Märchenstraße macht sich hinsichtlich der Besuchergruppen bemerkbar. Den Erwartungen der Gäste soll nun mittels einer konzeptionellen Neugestaltung Rechnung getragen werden, die sowohl den Innen- als auch den Außenbereich des Gebäudes betrifft.
  • In der Gemarkung von Gilserberg gibt es eine Vielzahl von geologischen Besonderheiten. Die Gemeinde Gilserberg plant in diesem Zusammenhang die Einrichtung eines Muschelkalkweges, der aus zwei Rundwandertouren rund um Gilserberg-Winterscheid bestehen soll. Bei der Umsetzung des Vorhabens wird die Gemeinde durch den Geopark Grenzwelten unterstützt. Führungen werden über die Gemeinde, aber auch den Naturpark bzw. den Geopark vermittelt.
  • Die Stadt Neustadt plant in Kooperation mit Gemünden und Gilserberg die Einrichtung des Radweges Wiera-Wohra. Der vorgesehene Weg ist 30 km lang und stellt einen Lücken-schluss zwischen R6 und Mittellandradweg her. An dem Projekt sind drei LEADER-Regionen beteiligt, die Umsetzungskoordination übernimmt der LK Marburg-Biedenkopf. Mit dem Radweg soll ein zusätzliches Angebot für Touristen und Einheimische entstehen.
  • Das Gehege für alte Haustierrassen, das vom Verein für Rassegeflügelzucht e.V., Frankenau betrieben wird, soll erweitert werden. Das Vorhaben ist in Verbindung mit dem Naturschutzgroßprojekt und der Kulturarche Frankenau zu sehen, es wird mit dem Thema „Erhalt der biologischen Vielfalt“ in die Arche-Region Frankenau eingebunden. In den öffentlich zugänglichen neuen Gehegen sollen die vom Aussterben bedrohten Geflügelrassen Lakenfelder, Deutsche Sperber, und Altsteirer gehalten werden.

Die Projektträger sind nach dem positivem Votum des Vorstands nun gehalten, möglichst zügig die erforderlichen Unterlagen für eine Bewilligung durch den Landkreis vorzulegen, damit die zur Verfügung gestellten Fördermittel auch belegt werden können. Wesentliche Unterlagen wie Businessplan, Finanzierungsnachweis oder Baugenehmigung sollen zukünftig möglichst schon zur Vorstandssitzung vorgelegt werden, damit die jeweils jährlich zuge-wiesenen Gelder zeitnaher ausgeschöpft werden können und kein Projektstau entsteht.