3. Seite Grußwort Böse Foto„Voraushelfer? Was ist das?“
Wenn man den Rettungsdienst über den Notruf 112 ruft, soll der nach 10 Minuten vor Ort sein um zu helfen!.........Wenn man allerdings bedenkt das ein Mensch nur etwa 3 Minuten ohne Sauerstoff auskommt, ohne bleibende Schäden davonzutragen, ist das eindeutig zu spät! Also muss jemand Erste Hilfe leisten bis der
Rettungsdienst eintrifft…… die Voraushelfer der Feuerwehr tun genau das!

„Warum macht man so etwas ehrenamtlich?“
Gute Frage. Diese ist nur schwer zu beantworten. Eigentlich macht man es, weil man weiß, dass es das Richtige ist. Ich möchte das mit einer kleinen Geschichte erklären:

Neulich Nacht um 03:12 Uhr
Der Piepser geht „Achtung, Achtung Einsatz für die Voraushelfer Gilserberg, Herzinfarkt!“ Ich springe aus dem Bett, ziehe die immer bereitliegenden Einsatzklamotten über den Schlafanzug und fahre zum Einsatzort. Ich weiß nicht was mich erwartet, rechne mit dem schlimmsten. Etwa drei Minuten nach der Alarmierung treffe ich an der angegebenen Adresse ein und bin durch den hohen Adrenalinpegel im Körper hellwach. Die erleichterten Gesichter der Angehörigen, die mir die Haustür öffnen, sind das erste was ich bewusst wahrnehme. Der Patient, der vermutlich Todesangst verspürt, hält hoffnungsvoll meine Hand und ich rede ihm gut zu. In diesem Augenblick merke ich, wie wichtig meine Anwesenheit hier ist. Nachdem ein weiterer Voraushelfer eintrifft und mich unterstützt, überprüfen wir die Vitalwerte und geben dem Patienten Sauerstoff über eine Maske. Der lebensrettende Defibrillator steht jederzeit griffbereit. Wir sind in der Lage sofort zu reagieren und einen lebensrettenden Elektroschock abzugeben falls das Herz in ein Kammerflimmern verfällt. Oftmals mussten wir das bereits tun. Diesmal ist das zum Glück nicht nötig und wir können, nachdem wir eine Infusion vorbereitet haben, dem eintreffenden Rettungsteam den Patienten übergeben. Die Sanitäter nehmen unser Angebot, ihnen beim Tragen des Patienten in den Rettungswagen zu helfen, dankbar an. Beim rausgehen ruft uns ein Familienangehöriger noch zu: „Dankeschön“ ----- meine Antwort lautet: „Nichts zu danken, dafür sind wir da!“ Wieder Zuhause angekommen lege ich mich wieder ins Bett. Meine Frau fragt: „War etwas schlimmes?“ --- Ich sage „Nein, war nicht schlimm“, das sage ich eigentlich immer. Sie schläft wieder ein. In einer Stunde geht der Wecker und ich muss zum Dienst. Ob ich noch mal einschlafe weiß ich nicht. Ich weiß jedoch, dass ich das Richtige tue und warum ich das mache!

Meine Hochachtung gebührt allen Kameradinnen und Kameraden die in den letzten Jahren an meiner Seite im Einsatz waren! Ihr seid eine außergewöhnliche Truppe!
Thomas Schlung, der sich als Leiter der Voraushelfergruppe im erhöhten Maße engagiert, möchte ich an dieser Stelle besonders danken!

Bitte unterstützen sie unsere Voraushelfer mit Ihrer Anwesenheit beim Jubiläumsfest, wir freuen uns auf Sie!

Markus Böse
Gemeindebrandinspektor